Besprechung

Bogenschießen, Trainingswissenschaftliche Grundlagen

O. Haidn
J. Weineck

In den Literaturhinweisen auf dieser Website habe ich geschrieben, dass obiges Buch eines oder das Beste ist, was zur Zeit in deutscher Sprache erhältlich ist.

Zu dieser Aussage stehe ich immer noch, habe mir aber die Mühe gemacht, dieses Buch jetzt etwas genauer unter die Lupe zu nehmen.

Ich habe es also relativ sorgfältig durchgearbeitet und werde zu den Dingen, die ich meine beurteilen zu können, Stellung beziehen. Um diese Stellungnahme zu verstehen, sollte das Buch „Bogenschiessen“ vorliegen.

Schon das Vorwort stellt einige Ansprüche an das Verständnis (morphologisch, biomechanisch, anatomisch-physiologisch) so dass man gezwungen wird, sich zuerst mit den Begriffen aus einander zusetzen. Die erste Enttäuschung beim Durchblättern ist, dass obwohl gesetzlich vorgeschrieben, nur zugelassene Maßeinheiten zu verwenden sind, auch hier Pfund, Zoll und sogar kp fröhliche Urständ feiern. Diese Einheiten müssen in einem wissenschaftlichen Werk megaout sein. Aber dies sollte nur eine Vorbemerkung sein.

Seite 24:

Hier wird mit der Verwendung des Buchstabens c [chi] suggeriert, dass die Messreihe so groß war, dass sie über alle Zweifel erhaben ist. Tatsächlich wurden nur 48 Schützen vermessen. Hier hätte sich ehrlicher und korrekter der Ausdruck xMittel angeboten.

Die Aussage, der Fettanteil bei weiblichen Schützen lässt Rückschlüsse auf ihre Leistungsfähigkeit zu, ist zumindest gewagt. Wahrscheinlicher ist, dass im Schießsport Menschen sportliche Erfüllung finden, die in anderen Sportarten auf Grund ihres Körperbaues keine Chancen hätten.

Ab Seite 34:

Die Autoren beziehen sich auf Elektromyographie. (EMG) Es wird nicht erwähnt, dass es sich hier um Oberflächenmyographie handeln muss. Es lässt sich mit dieser Methode aber meines Wissens nur feststellen, ob der Muskel beansprucht wird oder nicht. Das heißt, eine Aussage welcher Muskel die Hauptarbeit zu verrichten hat, bleibt Spekulation. Außerdem habe ich keine EMG Diagramme des Sägemuskels gefunden, der nach Aussage der Autoren eine sehr wichtige Aufgabe zu verrichten hat.

Seite 42

Es fehlt die Aussage, welcher Muskel auf der Körperseite des Bogenarms die Kraft zum Ausziehen und Halten des Bogens aufbringt. Hier tauchen Widersprüchlichkeiten auf, die auch in dem Absatz „Hauptmuskelgruppen in der Klickerphase“ nicht beseitigt werden. Der Sägemuskel stabilisiert das Schulterblatt und damit den Abstand der beiden Schultergelenke. (Seite 56) Ob er den Abstand unter dem hohen Stress der einwirkenden Kräfte sogar vergrößern kann, bleibt meiner Meinung nach Spekulation.

Seite 44

Nachgewiesen ist die große Aktivität des rechten und linken Deltamuskels. Diese beiden Muskel bringen die Drehmomente auf, die das Spannen und Schießen des Bogens verursachen.

Seite 49

Seit 1977 (Behind the Bow, Peterson) ist mir die sog. Badewannenkurve im Schießsport, besonders beim Bogenschießen ein Begriff. Näheres dazu auf der Website der Koblenzer Schützengesellschaft (www.koblenzer-sg.de) Sie beschreibt die Bewegung des Bogenarmes während des Zielvorganges als Funktion der Zeit, und damit das, was unter Verwendung von Fremdworten kompliziert beschrieben wird. Einer Erwähnung wäre dieses gute Buch wert gewesen

Seite 53

Sehr gute Darstellung der beteiligten Knochengruppen. Ab hier wird ganz gut beschrieben, wie die Muskeln, Knochen und Gelenke die Kräfte übertragen.

Seite 55

Die Diagramme Abb. 37 taugen nicht zur Darstellung der Vorteile einer tiefen Bogenschulter, da nur wenige Schützen ihren Ellenbogen nach innen drehen werden. Richtig ist, dass die Abstände b) und c) zur Kraftwirkungslinie Zugunterarm-Zughand-Bogenhand (die Auszugskraft wirkt beim Auszug aus einleuchtenden Gründen nicht auf den Pfeil, weshalb das hier so skizziert ist, ist unverständlich) so klein wie möglich sein sollen.

Seite 56

Eine sehr gute Darstellung. Hier kann gut erkannt werden, wie die Druckkraft des Bogenarmes über Schüsselbein, Schulterblätter, Wirbelsäule von einem Schultergelenk auf das andere übertragen wird und sich damit das Krafteck schließt.

Seite 57

Die Analysatoren sind gut und umfassend beschrieben. Die wichtigste Frage für den visuellen Analysator, wohin sich beim Zielvorgang die Hauptkonzentration zu richten hat, ist nicht beantwortet. Eine Behauptung muss in einem wissenschaftlichen Werk untermauert werden, alles andere wäre unwissenschaftlich. Haidn/Weineck schreiben, als Postulat, die Hauptkonzentration beim Bogenschiessen (für den visuellen Analysator) hat - im Gegensatz zum Gewehr- und Pistolenschiessen auf der Zielscheibe zu liegen. Warum? Im Gegensatz zum Gewehr- oder Pistolenvisier liegt das Bogenvisier bereits im Bereich der Fernsicht, so dass keine oder nur sehr geringe Akkommodation notwendig ist. Der Pistolenschütze hat diesen Vorteil nicht und richtet trotzdem seine Hauptkonzentration auf das Visier. Die Scheibe steht fest und bewegt sich nicht, aber das Visier. Es gibt keinen Grund, die Scheibe anzustarren, aber die Rückkopplung (Feedback) zum Soll-Ist Vergleich des Großhirns /Zentralnervensystems verlangt präzise Aussagen vom visuellen Analysator über die Lage des Visiers, um die muskulären Stellglieder antizipativ einzuregeln. Eine Beschreibung des Auges hätte man sich sparen können, aber dieses Problem überhaupt nicht zu behandeln, ist ein wirklich ernster Schwachpunkt des Buches.

Im übrigen, und das nur nebenbei, kenne ich wissenschaftliche Aussagen, dass 80% unserer Wahrnehmungen über den akustischen Analysator laufen.

Teil IV; V; und VI lasse ich komplett aus, da mir Erfahrung und Wissen fehlt, um mich damit auseinander zu setzen. Nur eine Bemerkung: auf Seite 156 fand ich den Ausdruck „Antizipationsschnelligkeit“.

Was Antizipation bedeutet, hat Meinel 1977 in seiner „Bewegungslehre“ beschrieben. Ich zitiere verkürzt: „ Vorausnahme noch nicht eingetretener und noch nicht abgeschlossener Ereignisse -Prinzip der menschlichen Tätigkeit-„  Es gibt die „Zielantizipation“ und die „Programmantizipation“, wobei im Schiesssport nur die zweite eine Rolle spielen sollte. Die Antizipation kann bewusst oder unbewusst sein, ist aber immer eine Zeitvariable. Das heißt, der Ausdruck „Antizipationschnelligkeit“ würde eine Differentiation der Antizipation bedeuten, und das ist sinnlos. Ich habe nicht bewusst nach Worthülsen gesucht, aber die ist mir zufällig aufgefallen. Ich hoffe, es stehen nicht noch mehr drin.

Seite 179

Optimale Zielzeiten sind seit 1977 (s.o.) bekannt. Eine Genauigkeit von 0,02s ist technischer Unsinn. Datenschrott.

Seite 180

Die sog Kinegramme sind mir unverständlich. Entweder hat der Autor nur Schützen mit nach innen gedrehten Ellenbogen gehabt, oder die Kinegramme sind von unterschiedlichen und nicht vergleichbaren Messpunkten ausgehend angefertigt. Dann wären sie allerdings wertlos. Der Ausdruck „interindividuell“ ist mir nicht bekannt. Es war mir auch nicht möglich, eine sinnvolle Erklärung dieses Wortes zu finden.

Seite 181

Abb 106

Der Autor verwechselt Wirkung und Gegenwirkung. Die Momente, die der Deltamuskel in den Schultergelenken erzeugt, ziehen den Bogen in die Endhalteposition. Dabei bewegt sich der Ellenbogen der Zughand auf einem Kreisbogen um das Schultergelenk von oben gesehen nach rechtsherum, während das Moment des anderen Schultergelenkes den Bogenarm stabil bzw etwas linksherum (minimal) bewegt. Selbstverständlich sind diese Momente eine Funktion der zeitlichen Bogenauszugskraft und der Abstände von b) und c). In den anderen Gelenken (Zughand, Bogenhand, Ellenbogen des Bogenarmes) entstehen kleinere Momente, sofern irgendwelche Abwinklungen vorhanden sind. Das geschlossene Krafteck (Bogenhand-Bogenarm-Schulterblatt-Schlüsselbein-Wirbelsäule-Brustkorb-Schulterblatt) Zugoberarm- Zugunterarm-Zughand ist im Gleichgewicht, solange die Deltamuskel in beiden Schultergelenken das geforderte Drehmoment aufbringen. Der Sägemuskel sorgt für den stabilen Abstand der beiden Schultergelenke. Die folgende Skizze, zu der ein Bild aus dem Buch „Archery Anatomy“ von Ray Axford als Grundlage verwendet wurde, verdeutlicht dies. Die eingezeichneten Pfeile zeigen maßstäblich Größe und Richtung der Kräfte im Verhältnis zur Auszugskraft (rote Pfeile) des Bogens.

Bild 1 (Copyright Chr. Nentwig)

Mit den Hebelarmen a und b lassen sich die Momente abschätzen, die von den Deltamuskeln links und rechts aufgebracht werden.

Die Beschreibungen auf Seite 181 sind in sich nicht schlüssig. Weiterhin besteht ein erheblicher Unterschied der Kraft- und Momentenverläufe zwischen dem quasistatischen Zustand der Auszug und Zielphase (im Idealfall Zeitdauer 3-6s)und dem dynamischen Verhalten (Schusszeit ca 10-13ms,je nach Bogen) während der Schussphase.

Bild 2 (Copyright Chr. Nentwig)

Ich will das nicht weiter erläutern, aber die Autoren hätten gut daran getan, den mechanisch/dynamischen Teil des biomechanischen Abschnittes mit einem Maschinenbauingenieur zu diskutieren. (Nun ja, ein Student im Vordiplom hätte es auch getan)

Seite 184

Der Schießablauf lässt sich nicht als ein Handlungsschema darstellen, sondern nur als ein Regelkreis, auf den Störgrößen einwirken und Rückmeldungen der Analysatoren (Rückkopplungen, Feedbacks) über den Regler (Großhirn, Zentralnervensystem) an die Stellglieder (Muskelgruppen) gegeben werden. Das Taskzustandsdiagramm beschreibt daher, außer dem Zeitablauf, der auf Seite 185 richtig dargestellt ist, nichts Wesentliches. Das ist genauso, als würde ein Netzwerk, in dem Arbeitspakete (Tasks) komplex miteinander verbunden sind, durch ein einfaches Balkendiagramm dargestellt. Auch die Abbildung auf Seite 189 erfüllt diesen Anspruch nicht. Hier hätte ein Algorithmus mit Arbeitspaketen und Entscheidungsknoten besser gepasst.

Seite 365

Die Tabelle 101 ist so falsch wie alt. Wenn mit dem Rückschnellverhalten die effektive Umsetzung der gespeicherten Muskelenergie in kinetische Energie des Pfeiles gemeint ist, so hängt dies nur von der Masse der Sehne, der Masse der Wurfarme und deren Massenverteilung ab. Intensive Behandlung dieses Problems findet sich schon seit mehreren Jahren auf der Website der KSG (www.koblenzer-sg.de) Das Auszugsempfinden ist nur abhängig von der Endhaltekraft und der Dicke der Sehne. Obige Feststellungen beziehen sich natürlich nur auf Sportbögen, die in den letzen 20 Jahren gebaut wurden.

Seite 367

Die Aussage, dass die Schwingungen des Pfeiles durch eine gute Abstimmung gedämpft werden, ist falsch. Die Biegeschwingungen werden durch aerodynamische Kräfte und Reibungskräfte innerhalb des Pfeilwerkstoffes und/oder –aufbaues gedämpft, ob gut oder schlecht abgestimmt.

Richtig müsste es heißen: Der Pfeil erfährt beim Lösen, bedingt durch seine Länge, seiner Massenträgheit, seiner Massenverteilung und der auftretenden Beschleunigung eine primäre dynamische Durchbiegung, die sich als gedämpfte Biegeschwingung des fliegenden Pfeiles um seine Knotenpunkte fortsetzt.

Seite 368

Genauso wie bei einem schlanken runden Stab, der auf Knickung belastet wird, die Durchbiegung in alle Richtungen erfolgen kann, kann grundsätzlich der Pfeil seine primäre dynamische Durchbiegung nach allen Richtungen erfahren. Bei den alten Bögen lag aber der Pfeil am Bogen vorbei etwas außermittig, bei einem Rechtsschützen lag die Pfeilspitze also nach links versetzt. Somit war ein Kraftangriff außermittig vorgegeben und der Pfeil muss nach außen durchbiegen. Bei Bögen, die einen Centerschnitt haben, muss die Pfeilanlage so eingestellt sein, dass die Pfeilspitze, wenn man von hinten auf den aufgelegten Pfeil schaut, links von der Sehne sitzt. Auch hier ist dann der Kraftangriff außermittig und der Pfeil wird sich dann eindeutig primär dynamisch nach innen, zum Bogen hin, durchbiegen. Die Störung durch das Aufgehen der Finger spielt keine Rolle. Die Sehne schleudert die Finger ohne nennenswerte Abweichung beiseite. Das ergibt sich aus den kurzen Zeiten. So hat beispielsweise nach 2ms die Sehne bereits einen Weg von 1,7 cm (bei einem bestimmten Bogen) zurückgelegt und ist somit schon außerhalb der Fingerglieder. An die primäre Durchbiegung, die durch Länge, Massenträgheit, Massenverteilung, Steife (Produkt aus E-Modul und Flächenträgheitsmoment des Pfeiles) sowie die Beschleunigung durch den Bogen vorgegeben ist, schließt sich die Biegeschwingung an, bei der nur noch die Länge und die Steife eine Rolle spielt. Auch dies ist seit einiger Zeit auf der Website (www.koblenzer-sg.de) nachzulesen.

Die Abbildung 201 auf der Seite 368 verstehe ich nicht. Soll sie die Durchbiegung eines Pfeiles darstellen? Das wäre Unsinn. Ein 0,75m langer Pfeil, gut abgestimmt, verschossen aus einem Bogen mit einer Endhaltekraft von 189N wird maximal 0,08m durchgebogen.

Soll es die seitliche Abweichung eines fliegenden Pfeiles von der senkrechten Schussebene sein, in der sich der Pfeil idealerweise bewegen sollte (Tut er nicht!)?

Auch das ist Unsinn, von dem man sich leicht überzeugen kann, wenn man hinter dem Schützen stehend, und den fliegenden Pfeil beobachtet.

Seite 369

Das Stabilisationssystem ist ein recht wichtiges Bauteil an einem modernen Sportbogen. Obwohl es lange nicht die Wichtigkeit hat, die manche Schützen ihm beimessen, sollten doch ein paar Worte mehr, und vor allen Dingen richtige, darüber verschwendet werden.

Was bezweckt ein Stabilisationssystem?
1) In der Haltephase Störgrößen wie z.B. Muskeltremor oder Windeinfluß klein halten.
2) In der Schussphase physikalisch zwangsläufig auftretende Winkelgeschwindigkeiten des Bogens klein halten, um Treffpunktverschiebungen durch Druckpunktänderungen der Bogenhand am Griff zu verringern
3) Nach der Schussphase dem Bogen diese Rotation und diese bestimmte Translationsbewegung zu geben, die dem Schützen ein angenehmes Gefühl zu vermittelt.

Alles andere ist Turnierplatzgeschwafel, auf das ich hier nicht näher eingehen will.

Ich wiederhole mich, und in diesem Fall bin ich sogar stolz darauf, dass auf der Website der KSG (www.koblenzer-sg.de) weit bessere Informationen über dieses Thema zu finden sind.

Seite 377

Offensichtlich haben die Autoren hemmungslos zitiert und sich dabei darauf verlassen, dass der Zitierte, weil er ein guter Schütze war oder ist, recht hat. Nun hat das eine mit dem anderen nichts zu tun. Und ist mit Sicherheit nicht wissenschaftlich. Es kann stimmen, muss aber nicht, und schon gar nicht in allen Fällen. Die Sorgfaltspflicht einer wissenschaftlichen Arbeitsweise erfordert eine Überprüfung. Und wenn es nur eine Plausibilitätsprüfung ist.

Hier ein Beispiel.

Barrs wird zitiert, bei einem Rohschafttest mit Aluminiumpfeilen die Masse (scheinbar hat es sich bei den Autoren und bei Barrs noch nicht herumgesprochen, dass es seit Newton, und das ist lange her, sehr zweckmäßig ist, zwischen Masse und Gewicht zu unterscheiden) der schweren Befiederung durch Umwickeln mit Klebefolie zu kompensieren. Unsinn.

Hier die Begründung:

Aluminiumpfeile haben per se eine hohe Masse. Deshalb wird das Verhältnis zwischen Masse der Befiederung und Pfeilmasse für die dynamische Durchbiegung keine Rolle spielen, wohl aber bei leichten Carbonpfeilen jedweder Provenienz, wenn man das Bedürfnis hat, diese Pfeile mit langen Plastikfedern zu bestücken. Lange Naturfedern, mit denen Aluminiumpfeile häufig bestückt sind, haben eine verblüffend geringe Masse. Nun ein paar Messwerte anstatt Turniergeschwätz:

Eine FFP 175 Feder, 45 mm lang, wiegt 0,21g

Eine Naturfeder, Parabolschnitt, 125mm (in Worten hundertfünfundzwanzig) lang, wiegt 0,22g

Eine Mylarfeder, Spin Wing, 55mm lang, wiegt 0,06g.

Solche Untersuchungen sind extrem einfach. Man braucht bloß einen Apotheker um einen Gefallen zu bitten... Und dann muss man sich nicht von einem aufmerksamen Leser diese Dinge geistig um die Ohren hauen zu lassen.

Zusammenfassung

Es ist immer leichter, etwas zu kritisieren, als selber aufzubauen. Der geneigte Leser wird gemerkt haben, dass sich im Laufe des Artikels der Stil meiner Schreibe etwas geändert hat. Ursprünglich wollte ich einen unbedingt sachlichen Stil beibehalten, aber dies ist mir auf Grund oben aufgeführter Fehler nicht möglich gewesen. Dieses Buch hat mehr Fehler als ein Bogenschütze Ausreden bei einem schlechten Wettkampfergebnis...

Dem Anspruch der Wissenschaftlichkeit ist in keiner Weise Genüge getan worden, vielmehr haben die Autoren ungeprüft und unreflektiert Aussagen von anderen übernommen. Von einer gründlichen Auswertung z. B. der in den letzten Jahren veröffentlichten technischen Beiträge des renommierten Magazins „Glade“ keine Spur.

Aber dafür jede Menge ungeprüften Turniergeschwätzes. So beruht z.B. die Zuordnung der Bogenlängen zur Auszugslänge auf längst veralteten Annahmen, auch wenn das ein Bundestrainer und eine Heerschar von ABC-Trainern nicht einsehen mag.

Trotzdem. Dieses Buch war der Mühe wert, sich damit intensiv zu beschäftigen.

Es ist, wenn man die Fehler beurteilen kann und auslässt , eine gute Zusammenfassung, und vielleicht sind in den Kapiteln, die ich nicht gründlich durchforschen konnte, ja verborgene Schätze enthalten.

Ich hoffe, dass sich die Autoren die Mühe machen ihr Buch, das grundsätzlich vom Aufbau und Umfang gut ist, zu überarbeiten und diese Kritik, auch wenn sie an Schluss etwas ironisch klingt als einen konstruktiven Beitrag ansehen. Gute Lehrbücher nützen immer.