In der neuesten Ausgabe der Deutschen Schützenzeitung 1/99 mokiert sich der Chefredakteur Harald Strier darüber, daß der Sportchef des Zweiten Deutschen Fernsehens, Wolf-Dieter Poschmann öffentlich gefragt hat "wer will denn die Schützen sehen?" Ich gehe davon aus, daß sich diese Frage auf das Fernsehen bezieht. Strier will eine Unterschriftenaktion starten, um zu beweisen, daß sich viele Leute für das Schießen interessieren. Na, dann viel Erfolg! Hier die Meinung von aktiven Schützen: Schießsport ist zum Zuschauen extrem langweilig und wird Fernsehzuschauer allenfalls mal 5min fesseln und auch das nur mit sehr hohem technischen Aufwand. In der gleichen Ausgabe ist man zum Beispiel stolz, daß zu einem Bundesligawettkampf live die irrsinnig hohe Anzahl von 200 (in Worten zweihundert) Zuschauern gekommen ist. Glaubt man tatsächlich, man wird wesentlich mehr erreichen, wenn die Wettkämpfe im Fernsehen sind? Wir, die aktiven Frauen und Männer, die diesen Sport ausüben, weil es ihnen Spaß macht, haben nichts davon, daß sich Fernsehzuschauer vor der Glotze räkeln und gelangweilt Leistungen betrachten, die sie nicht nachvollziehen können. Der Schießsport hat es nicht nötig, daß Frauen im Bikinidress auftreten müssen, um Einschaltquoten hochzudrücken. Weiterhin sind dem Schießsport jene hübschen Korruptionsskandale fremd, die mit Geld zusammenhängen, Päderasten haben auch nicht viel Freude, und das sollte auch so bleiben. Bis jetzt sind die Stars der Schießsportszene auf dem Teppich geblieben und sind allesamt als Vorbilder für die Jugend brauchbar. Die Aktiven brauchen keine Selbstbestätigung durch Medienrummel. Der DSchB wäre besser beraten, sich um seine Vereine zu kümmern, als durch unsinnige Regeländerungen und operative Hektik Dinge erreichen zu wollen, die nicht zu erreichen sind. Poschmann hat recht: Im Fernsehen will keiner die Schützen sehen. Aber die Ausübung guten Sportes hängt glücklicherweise nicht vom Fernsehzuschauer und der Teilnahme an den CocaCola-Werbefestspielen, auch olympische Spiele genannt, ab.